Historie

Der Verein und seinen Formationen sind aus verschiedenen Kinder- und Jugendgruppen gewachsen, die von unserem Lehrer und Mentor Wolfgang Zentgraf aufgebaut und geleitet wurden.

Beginn 1962Blockflötenunterricht in der Schule
Kinderorchester mit Fanfaren
Tanzgruppe
Akkordeongruppe
EinzelunterrichtTrompete,
Tuba,
Tenorhorn,
Akkordeon

Erste Auftritte fanden in den Schulen, zum Hermsdorfer Parkfest 1964 und in Ottendorf-Okrilla zu einem Herbstfest 1965 statt.

Zu den Proben traf man sich in ganz unterschiedlichen Räumlichkeiten

  • Möbelfabrik Ottendorf-Okrilla
  • Betonwerk Ottendorf-Okrilla
  • Schule in Grünberg
  • Güterkraftverkehr Hermsdorf
  • Bahnhofsgebäude Ottendorf-Okrilla Süd
  • Presswerk Ottendorf-Okrilla
  • Vereinshaus Musikverein Bannewitz e.V.
  • Keller der Familie Scheidler Grünberg
  • „Alte Turbine“ Grünberg
Artikel aus der Sächsischen Zeitung vom 3. Oktober 1964

Das Pionierblasorchester war an der Ausgestaltung vieler Feiern, Feste und Veranstaltungen in naher und weiter Umgebung beteiligt, z.B. Parkfeste in Hermsdorf oder Badfeste in Ottendorf-Okrilla. Auf verschiedenen Orchesterausfahrten gab es viel Spaß, schöne Erlebnisse sowie viel Musik und Gesang. Unterstützt wurden die jungen Musikerinnen und Musiker natürlich von den Familien, aber auch vom damaligen VEB Sachsenglas Ottendorf-Okrilla, der die Trägerschaft des Orchesters übernahm. Das Pionierorchester und spätere Jugend-Blasorchester des VEB Sachsenglas Ottendorf-Okrilla nahm mit sehr guten Ergebnissen an verschiedenen Musikwettbewerben und Leistungsvergleichen teil.

Das führte auch zur Aufnahme in das Bezirks-Musik-Korps Dresden, welches für die 1973 in Berlin stattfindenden Weltfestspiele der Jugend und Studenten – politisch motiviert – gegründet wurde. Etwa 400 Musiker aus Jugendorchestern und Spielmannszügen des Bezirkes Dresden waren dort integriert. In Vorbereitung gab es mit dem BMK verschiedene Ausbildungslager (z.B. Zschorna, Dresden und Papstdorf) und Großauftritte (z.B. in der Jungen Garde Dresden). Für uns als Jugendliche war die Teilnahme an den X. Weltfestspielen in Berlin natürlich aufregend.

In den 70er Jahren bestanden sehr gute Beziehungen zu den Verkehrsbetrieben der Stadt Prag. Es wurden im Rahmen des internationalen Kulturaustausches mehrere Konzerte im Kulturhaus der Verkehrsbetriebe (1974, 1975, 1976 und 1977) und im Gegenzug im „Schwarzen Ross“ Ottendorf-Okrilla gegeben. Wir sammelten viele Erlebnisse, neue Bekanntschaften und Noten. Das ist vielleicht auch ein Grund dafür, dass wir sehr viele böhmische Titel in das Programm aufgenommen haben.

Artikel aus einer tschechischen Tageszeitung
vom 15. Oktober 1974

1988 bekam das Orchester den Titel “Herrvorragendes Volkskunstkollektiv” verliehen. Im März 1989 ist unser musikalischer Leiter verstorben und es brachen unruhige Zeiten für das Orchester an. Probleme mit der Orchesterleitung, den Probenräumen und der Umbruch 1989 ließen kaum noch Raum für Musik. Ende 1992 ging es nicht mehr weiter und das Orchester löste sich auf.

Neuanfang im September 1996

Am Beginn gab es eine Einladung von Renate und Ulrich Liepke zum Gartenfest mit Ehepartnern. Die Instrumente sollten auch mal mitgebracht werden. Gekommen waren Akkordeon, Trompete, Flügelhorn, Tenorhorn, 3 x Posaune, Tuba und Schlagzeug. Das Programm war mit Kreide an die Garagentür geschrieben. Es musste also gespielt werden. Vermutlich hat es gruselig geklungen, die Nachbarn haben sich jedoch nicht beschwert und alle hatten Spaß.

Es ging wieder los … und wir spielten zu Geburtstagsfeiern, Festen der Feuerwehr, Frühschoppen etc. Aber nun mussten wir professioneller in Bezug auf Instrumente, Noten, Technik und Kleidung werden und ein Name musste her.

Der VEB Sachsenglas existierte lange nicht mehr – war abgewickelt – und Jugend-Blasorchester ist zwar schön, aber stimmte nicht mehr ganz. Irgendeine oder -einer kam auf den Namenszusatz “Spätlese”, wie ein guter Wein.

Im Jahr 2001 gründet sich der Musikverein als Jugend-Blasorchester Spätlese e.V.